„Raus aus der Nische“
Mit der Ausstellung „60-40-20“ zieht Leipzig ein Resümee seiner Kunst der letzten sechzig Jahre
Die Welt vom 19.11.2009: „Die Abneigung vieler Schwerhöriger, ein Hörgerät zu benutzen, gehört zu einer der nervendsten Unhöflichkeiten. In Leipzigs Museum der Bildenden Künste aber kann man diese Art des Eigensinns auf Kosten Anderer durchaus schätzen lernen. Denn dort unterhalten sich ältere Museumsbesucher gern laut über die Kunst, die ihnen vorgesetzt wird. Und so wird der Besucher Zeuge eines Kunstverständnisses, dem 20 Jahre Diskussionen um den Wert der in Leipzig von parteitreuen Künstlern geschaffenen Malerei, ihre Bedeutung und Relevanz für die Kunstgeschichte, nichts anhaben konnten. […] Natürlich hätte man sich vorstellen (und wünschen) können, dass das Leipziger Museum den Schwerpunkt auf diese nicht unbekannte aber doch unbekanntere Leipziger Malerei legt und nicht noch ein weiteres Mal das Bekannte zelebriert. Man könnte das sogar durchaus als Aufgabe eines Museums verstehen. Zu einem radikalen Blick war man in Leipzig nicht bereit. Nur einmal spürt auch der Ausstellungsbesucher den ungeheuren Bruch, den die jüngere Leipziger Kunst noch in der DDR vollzog.“ weiterlesen